Kursbeschreibung

„Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken“.
Karl Marx

Mit Eduardo Galeano, dessen 55 Jahre altes Buch „Die offenen Adern Lateinamerikas“ nichts von seiner schockierenden Kraft eingebüßt hat, kann man hinzufügen: „Und sie schreiben sie inzwischen selbst“. So wie der Yanomami-Schamane Davi Kopenawa, der die Philosophie und Geschichte seines Volkes unter dem Titel „Der Sturz des Himmels“ aufgeschrieben hat.
Im Kurs begeben wir uns mit diesen beiden Büchern im Gepäck auf die Spurensuche nach der Geschichte und den Geschichten der Menschen im südlichen der beiden Amerikas: von den Hochkulturen der Maya, Azteken und Inka zu den amerindianischen Völkern, den europäischen Kolonisatoren, den afrikanischen Sklaven bis zu den Wellen von Wanderarbeitern und Flüchtenden.
Es geht um Alltags-, Sozial- und Kulturgeschichte im Lichte der in Lateinamerika entwickelten Dependenztheorie und um die neuen Bewegungen gegen Extraktivismus und für die Rechte der Natur.
Wie immer sind Neugier und eine gewisse Lese- und Diskutierlust die Voraussetzungen zur Teilnahme.